Monitoringbericht offenbart einen Höchststand an trans- und homophober Gewalt

Gestern wurde der über 300 Seiten umfassende 2. Berliner Monitoringbericht zu trans- und homophober Gewalt in Berlin vorgelegt. Berlin ist das einzige Bundesland, welches über solch ein Instrument zur Bekämpfung von Hassgewalt gegen queere Menschen verfügt.

Der Bericht erscheint im Rahmen der Umsetzung der Initiative „Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz geschlechtlicher und sexueller Vielfalt“ im zweijährigen Rhythmus und wird von der Camino gGmbH erstellt.

Der kontinuierliche Anstieg polizeilich registrierter LSBTIQ*-feindlicher Straftaten setzt sich in Berlin fort. Staatliche Stellen und Opferberatungseinrichtungen gehen bei den Gewaltvorfällen gegen queere Menschen von einer hohen Dunkelziffer aus.

Beleidigungen stellen weiterhin das am häufigsten angezeigte Delikt dar, Körperverletzungen und gefährliche Körperverletzungen kommen oft vor. Insbesondere Orte wie das öffentliche Straßenland oder öffentliche Verkehrsmittel, an denen es regelmäßig zu flüchtigen Begegnungen unter Unbekannten kommt, sind in besonderem Maße von Unsicherheit geprägt.

Im Blick auf die Täterinnen und Täter von LSBTIQ*-feindlichen Vorfällen ist der hohe Anteil der männlichen Personen besonders auffällig.

Charlottenburg-Wilmersdorf gehört nach den aktuellen Zahlen zu einem hochbelasteten Bezirk von trans- und homophoben Straftaten.

Hierzu René Powilleit, Kreisvorsitzender der Lesben und Schwulen der Union in Charlottenburg-Wilmersdorf:

„Berlin und Charlottenburg-Wilmersdorf dürfen nicht als eine konstante Bedrohung für queere Menschen wahrgenommen werden. Queeres Leben ist ein elementarer Bestandteil der Stadt und des Bezirks. Die vorgelegten Zahlen und Daten sind alarmierend und dabei spiegeln diese nur einen Teil wider – die Dunkelziffer wird sehr hoch sein. Die LSU fordert bereits seit Jahren mehr Aufklärungsarbeit über queeres Leben und konsequentes Vorgehen gegen Trans*- und Homophobie in den Schulen. Mobile Wachen und mehr Polizeipräsenz in den hochbelasteten Bereichen der Bezirke, Videoüberwachung und klare Benennung von Straftaten und Tätergruppen können mehr Sicherheit in Berlin schaffen.“